skulpturen
Bei gefassten Skulpturen kann man nicht einfach zwischen dem Bildträger und der Bildschicht – der Fassung – trennen. Der Träger ist die Skulptur und die Fassung gehört zu dem Bildwerk dazu. Bei der Konservierung und Restaurierung müssen, ähnlich wie bei den Gemälden, auch hier beide Komponenten bedacht werden.
Je nach Material können Skulpturen unterschiedliche Schadensbilder aufweisen. Bildwerke aus Holz sind hygroskopisch und reagieren auf Schwankungen der Luftfeuchtigkeit mit Dehnen und Schrumpfen. Das kann zur Bildung von Trocknungsrissen, Bildung von Hohlräumen zwischen der Fassung und dem Holzkern sowie zur Lockerung und Verlust der Fassung führen. Bei zu hoher Luftfeuchtigkeit kann das Holz durch Mikroorganismen und Insekten befallen werden. Weiterhin kann es alterungs- oder mechanisch bedingte Schäden geben.
Nicht alle Schäden sind auf den ersten Blick erkennbar. Zu den wichtigsten Konservierungsmaßnahmen gehört daher die genaue Überprüfung des Zustandes, das Erkennen und Abtöten vorhandenen Befalls sowie die Festigung der Holzsubstanz. Die Ergänzung oder Rekonstruktion fehlender Elemente einer Skulptur ist für ihren Erhalt nicht notwendig, kann jedoch eventuell als eine restauratorische Maßnahme in Betracht gezogen werden.
Da der Schmutz Schädlinge anziehen und Schadstoffe enthalten kann, sollte eine schonende Oberflächenreinigung regelmäßig von einem Restaurator durchgeführt werden. Lockere Fassungsschichten müssen so schnell als möglich gefestigt werden um Materialverlust vorzubeugen. Bereits vorhandene Fehlstellen können gekittet und retuschiert werden, wobei der Umfang dieser Maßnahmen von Fall zu Fall überlegt und abgesprochen werden soll.
Konservierung und Restaurierung
Die am Objekt durchgeführten Konservierungs- und Restaurierungs-maßnahmen und die verwendeten Materialien werden genau beschrieben und fotografisch festgehalten. Die Vor- Zwischen- und Endzustandsaufnahmen lassen die einzelnen Schritte nachvollziehen. Die Dokumentation ist auch für eventuelle zukünftige Restaurierungen wichtig.
Die Polychromie, also die Farbfassung einer Skulptur, unterlag im Laufe ihrer Geschichte häufigen Wechseln. Immer wieder wurden Skulpturen neu gefasst, sei es, um sie dem aktuellen Modegeschmack anzupassen oder aus praktischeren Gründen – wenn zum Beispiel die ursprüngliche Fassung durch Alterung oder Abnutzung stark beschädigt und nicht mehr ansehnlich war.
Viele Skulpturen wurden tatsächlich als polychrome Figuren konzipiert, manche waren jedoch als holzsichtige Werke gedacht und wurden erst nachträglich gefasst. Bei anderen Skulpturen wurde die Fassung wiederum erst später entfernt und man kennt sie heute als holzsichtige Objekte. Mit einer Fassungsuntersuchung kann die Frage der ursprünglichen Gestaltung geklärt und die Abfolge und Anzahl der aufliegenden Fassungen bestimmt und dokumentiert werden. Manchmal ist es auch möglich, die ursprüngliche Fassung zu rekonstruieren. Die Ergebnisse lassen Schlussfolgerungen auf die Herkunft und das Alter einer Skulptur zu. Sie erleichtern darüber hinaus die Datierung und Zuordnung eines Werkes und helfen seine Geschichte nachzuvollziehen.
Dokumentation
Fassungsuntersuchung
maria manteuffel
diplom restauratorin
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